Dienstag, 7. Juni 2011

Tag 6 - Fleißig üben

Morgens meckerte der Kreislauf beim Aufstehen noch. Ich bin mit Krücken bis zum Bettende und nach 5 min Ruhepause im Bett bis zum Bad gelaufen. Langsam wird es.

Auch abends ging es bis zum Bad – die Grundlage für selbständige Toilettengänge sind gelegt!

Mit Hilfe eines Schuhlöffels kann ich mir jetzt auch Schlüpfer selber anziehen. Man muß nur kreativ sein ;-)

Montag, 6. Juni 2011

Tag 5 - Aufstehen, Aufstehen, Aufstehen

Uff, was für eine Aufregung!

Morgens gab es ein Glas Schüßlersalze, die angeblich nach 20 min den kompletten Darm entleeren sollten. Scheinbar nicht bei mir, denn es tat sich nix.

Gleichzeitig wurde ich in ein Einzelzimmer verlegt. Hurra, endlich ruhige Nächte!

Ein bißchen Befürchtungen hatte ich allerdings schon wegen dem blöden Schüßlersalz.

Am Vormittag kam dann die Physiotherapeutin und es hieß: Aufstehen. Sie hat mir die richtige Technik gezeigt, wie man aufsteht, ohne die Hüfte zu beugen. Kaum befand ich mich allerdings in aufrechter Position hat mein Kreislauf beschlossen, das wäre eine sehr schlechte Idee und hat sich verabschiedet. Also wieder hinlegen und ausruhen. So viel zum ersten Mal aufstehen – Mist!

Am Nachmittag hat dann das Schüßlersalz auch urplötzlich zugeschlagen, zur Befriediung der Schwestern. Das ging so schnell, daß ich dafür ein Telefongespräch abrupt abbrechen mußte.

Den ganzen Tag hab ich mich geärgert, daß ich noch nicht mal einen Schritt getan hab. Am Abend ist dann Schwester Monique nochmal mit mir aufgestanden und ich hab es mit dem Rollator bis zum Bettende und zurück geschafft. Was für ein Erfolg!!

Tag 4 - Lethargie

Heute ist Mama abgereist und die Schwestern haben das Verdauungsproblem mit einem Einlauf in Angriff genommen. Ein sehr großer Eingriff in die Intimsphäre, sehr ekelhaft und mit mäßigem Erfolg.

Diese Nacht hat Frau P., erzwungene Rückenschläferin wie ich, sehr arg geschnarcht und ich bin ständig davon aufgewacht. Schrecklich! Aber man kann ja am Tag etwas Schlaf nachholen.

Tag 3 - keinen Schuß mehr setzen können

Auch diese Nacht war nicht schön. Ich hatte fürchterliche Blähungen und jedesmal Angst, es könnte Durchfall sein – war es aber nicht.

Am Morgen wurde der Schmerzkatheder abgedreht, wenn auch noch nicht gezogen. Mit den Schmerztropfen läßt es sich aber besser aushalten als gedacht.

Meine Mama hat mir dann die Haare im Bett gewaschen und mit einem frischen T-Shirt ging es mir wieder gut.

Sogar so gut, daß ich beschlossen habe, den Kampf gegen meine Verdauung anzugehen. Die Schwester gab mir Verstopfungspulver und ich hab versucht, durch Gymnastik und Bauchmassage das Ganze in Schwung zu bringen. Leider ohne Erfolg.

Dafür hab ich brav meine ReHa-Übungen gemacht.

Gerade gab es die zweite tägliche Portion Eisbeutel zum Kühlen. Ich werde jetzt Zähne putzen und dann noch eine Serie anschauen.

Nur noch ein Tag und ich darf aufstehen. Wie freu ich mich drauf!!

Tag 2 - Wunddrainage ziehen

Heute wurden die Wunddrainagen gezogen und die Verbände gewechselt. Autschiautsch! Und einen Einlauf haben sie mir auch noch verpaßt, mit mäßigem Erfolg.

Anscheinend bin ich die einzige auf der Station, die darauf besteht, sich die Bettpfanne selber unter zu schieben. Aber wenn’s Not tut, will ich nicht warten, bis die Schwestern auf das Klingeln hören. Scheint aber ein kleiner Running Gag geworden zu sein.

Am Nachmittag hatte ich meine erste richtige Pissphase. Ich hatte Blähungen, aber keine Verdauung und wollte nur noch nach Hause, in mein Zimmer, mein Bett und allein sein. In meinen Tagträumen stand ich unter der heißen Dusche oder ging mit einem Hund Gassi. Manchmal stand ich auch im Labor. So viele Tage immer nur das gleiche Zimmer macht schon leicht wahnsinnig!

Zum Glück hat mir meine Mama Eis mitgebracht.

Sonntag, 5. Juni 2011

Tag 1 -Eigenblut

Bei der OP wird das Eigenblut erst bei einem Hb unter 6 gegeben. Während der Prozedur wird das Blut, das man verliert, aufgefangen, gereinigt und wieder dem Körper zugeführt.
Während der OP wurde kein Eigenblut gegeben, weil der Hb ganz gut war (bei 10). Am Donnerstag ist er dann aber auf 8 gefallen und ich hab meine zwei Blutkonserven bekommen. Zur Sicherheit und weil man sich dann besser fühlt.
Ich denke nicht, daß sie Fremdblut gegeben hätten, aber da das Eigenblut ja schon da war, haben sie's drangehängt. Und es ging mir danach wirklich etwas besser. Es ist ja nicht nur der Hb, sondern auch die fehlende Flüssigkeit und der Zuckerwert im Blut. Man hat ja den ganzen Tag während der OP nix gegessen und kaum getrunken.
Ich hätte auch ohne überlebt, aber es war ganz gut, daß ich gespendet habe.
Mein Hb liegt momentan bei 10. Sobald ich meine Verdauungsprobleme und Kaffeesucht ;-) wieder im Griff habe, werde ich ein paar Eisentabletten nehmen. Das wird schon wieder.


Gleich in der Früh hieß es waschen, frühstück, Zähne putzen, das übliche Programm. Die Nacht verging nicht soo gut. Ich bin recht häufig von den Schmerzen aufgewacht. Zum Glück hatte ich den Katheder und konnte mir nen „Schuß setzen“ und dann weiterschlafen.

Morgens läuft es an der Klinik immer gleich ab:

06:00 Die Nachtschwester bringt die Medikamente für den Tag

07:00 Aufstehen! Blutdruck und Fieber messen, waschen, Zähne putzen

08:00 Frühstück kommt

09:00 Blut abnehmen

09:30 Der Privatgversichertenservice bringt Zeitung und Cola

10:00 Soweit nötig kommen Narkoseärzte und überprüfen die PDA-Pumpen

10:15 Die Putzfrau ist da

10:30 Ab Mo kommt dann die ReHa-Trainerin

12:30 Mittagessen

13:30 Mittagessen wird abgeholt

15:00 Kaffee

16:00 Dr. Zaheli ist mit seinen OPs fertig und macht die Visite

17:30 Abendessen – die einzige Abwechslung hierbei war, welche Sorte Schmelzkäse es heute gibt – bäh. Ich hab immer nur das eine Stück Obst gegessen und der Rest ging zurück. Schade drum, aber labberiges Plastiktütenbrot mit Schmelzkäse ist nicht so meins.

18:00 Die Thrombosespritze und die Nachtmedikamente kommen

22:00 Die Nachtschicht schaut kurz herein, sagt Hallo und gute Nacht

Die OP lief gut, meint Dr. Zaheli und die Röntgenbilder sehen imho auch vernünftig aus, soweit ich das beurteilen kann. Ich stell bald welche online. Der Hb lag etwa bei 10. Zum Donnerstag hin ist er aber auf 8 abgefallen, so daß ich dann doch meine Eigenblutkonserven bekommen habe. Da hat sich der Streß mit der Organisiererei ja gelohnt.

Mein Appetit kommt auch langsam zurück. Allerdings hab ich vor allem die Nutella und den Honig pur beim Früstück gegessen.