Samstag, 21. Mai 2011

Minus 3 Tage - wieviel Entertainment paßt in drei Monate?

Der letzte Abend zu Hause und die letzte Nacht im eigenen Bett steht bevor. Die heutigen Pläne besagen, daß die komplette aktuelle Staffel House durcgeschaut wird. Der Kühlschrank wird zugunsten mehrerer Bierflaschen erst morgen abgeschaltet.

Im Auto steht bereits eine Kiste voller Bürokram und wie froh bin ich, im digitalen Zeitalter zu leben, in dem ein Notebook mit großer Festplatte reicht, um eine Doktorarbeit zu schreiben.

Die zweite gepackte Kiste enthält ... *trommelwirbel* ... Entertainment!!



Die Bücher reichen bestimmt für drei Monate - vielen dank Leute. Zumal Mitte Juli der neueste Band meiner Allerallerlieblingsfantasyserie geliefert wird: George R R Martin - A Song of Ice and Fire (as a side remark: for a now bestselling author, the HP is pretty crappy. It was fine years ago when a small circle of initiated fans existed, but since the release of the HBO television adaption ... ok, I guess this is rather offtopic ;-) ). Ah, und Proust's Auf der Suche nach der verlorenen Zeit ist auch bestellt.

Bei den DVDs bin ich mir nicht so sicher, aber viele sind es schon. Hauptprojekt ist "Battlestar Galactica". Ich bin gespannt. Zudem gibt es ja noch mein DVD-Abo und, spbald ich bei Mama bin, Internetserien *yeah*

Nach der OP melde ich mich wieder - das wird dann sicher ein längerer Eintrage!

Mittwoch, 18. Mai 2011

Die anderen Vampire - bei der Betriebsärztin

Heute morgen wurde ich zur Betriebsärztin zitiert, die routinemäßig alles mögliche untersucht, um sicherzugehen, daß man von den permanenten Lösungsmitteldämpfen im Labor keine chronischen und akuten Beschwerden davonträgt.

Brav trug ich meine Pipispende über den ganzen Gang am Wartezimmer vorbei ins Labor. Ich frage mich dabei immer, was die Leute da so spekulieren, wenn sie mich oder beliebige andere Personen mit dem Einwegbecher sehen. Allein die Füllhöhe setzt in meinem Kopf zu jedem beliebigen Füllstand einen dummen Spruch los.
"Oh, das reicht aber gerade so. Ob der immer so verklemmt ist?"
"Mann mann mann, bis zum Rand voll - war's denn so dringend?"
"Aha, nicht zu wenig, nicht zu viel. Möchte da jemand verzweifelt Spekulationen aus dem Wartezimmer vermeiden?"
Und dann gibt es ja noch viele viele Farbnuancen...

Jedenfalls kamen der gefüllte Plastikbecher und ich heil im Labor an. Als ich den Arm zum Blut abnehmen hochkrempeln sollte, konnte ich mir eine dumme Bemerkung hinsichtlich der Einstichlöcher der Blutspende nicht verkneifen:
"Ich hoffe, Sie finden noch eine heile Vene. Ist ja immer nicht so leicht bei den Junkies."
Daraufhin meinte die Arzthelferin knallhart:
"Ach, wissense, die echten Junkies stechen eh ins Fußgelenk, damit's keiner sieht. Da habense noch etwas zu lernen. Ihnen als Anfängerin glob ich det nich."
Gesagt und mir ein blaues Fledermauspflaster draufgeklebt.

Trotzdem hat sie im Gegensatz zu den Blutspendeschwestern mit der dreimal dickeren Nadel nicht gut gestochen. Hab nen fetten Bluterguß in der Armbeuge.

Montag, 16. Mai 2011

Eigenblutspende II

Heute hatte ich die zweite Eigenblutspende hinter mich gebracht. Gestern, am Sonntag, mitten auf einer Wanderung, erhielt ich noch einen Semipanikanruf vom Bluttaxi. Offensichtlich wollten sie Abholung meiner beiden Blutkonserven klären, aber Mainz hat nur eine gefunden - klar, ich war ja auch erst einmal dagewesen. Jedenfalls hat Mainz die Terminverschiebung nicht im Kalender gefunden. Vielleicht hätte ich dem Bluttaxi diesbezüglich Bescheid geben sollen, insbesondere, da in Mainz alles noch ohne Computer läuft.
Ich wurde heute morgen auch auf das kleine Chaos drauf aufmerksam gemacht. Aber jetzt ist alles gut und ich erhalte bald die Lieferungsbestätigung. Dann kann ich mir das Geld von der KK zurückholen.

Mittlerweile ist das Fax aus Dortmund auch aufgetaucht. Allerdings steht da jetzt drauf, daß ich 3x hätte Spenden sollen. Hm, seltsam. telefonisch wurde mir aus der Orthopädie in Dortmund mitgeteilt, daß ich nur 2x spenden muß. Blöd! Jedenfalls ist da jetzt nix mehr dran zu ändern, da der OP-Termin zu nahe liegt um nochmal nen halben Liter abzudrücken. Ich hab noch ein Formular mitbekommen mit meiner Chargennummer für Dortmund; das kommt alles in den Ordner.

Ich dürfte diesmal auch gleich aufstehen und sollte nicht 30 min warten. Der Vorteil als Patient statt spender da hinzukommen ist, daß man sich nicht in die Schlange stellen muß, sondern der Arzt begleitet einen herein und man kommt gleich dran. Ich hatte auch genug Zeit, mir mein Datenblatt anzuschauen. Kein HIV. Immerhin etwas. Die anderen Werte bezogen sich auf Zellmenge pro dl und solche Sachen, aber da bin ich aus den Abkürzungen nicht schlau geworden.

Mein Hb-Wert war dafür auch super mit 14,0 *hurra* Ich habe diesmal auch Eisentabletten mitbekommen, die deutlich höher dosiert sind als der Kräuterblutsaft und die Tabletten aus dem Supermarkt (und vor allem kostenlos). Als ich die Tabletten in der Mensa dabei hatte, haben alle Mädels gleich gerufen "Ach die, die kenn ich, da kriegt man Verstopfung von." Sehr schön zu wissen, daß alle diese Erfahrung schon mal gemacht haben. Ach ja... ;-)

Jetzt, 5 h nach der Spende, merk ich gerade, wie sich mein Kreislauf langsam verabschiedet. Ich bin natürlich direkt nach der Spende aufgestanden und auf Arbeit gegangen, hab aber darauf geachtet, genug zu trinken. Naja, ich fahr jetzt heim und ruh mich ein bißchen aus, dann wird das wieder und für die Einladung zum Abendessen heute abend bin ich wieder fit. Daß vor ner Woche schon mal ein halber Liter weg war, merkt man schon.

Deswegen: gute Nacht für heute!

Mittwoch, 11. Mai 2011

Eigenblutspende 1

Die erste Eigenblutspende habe ich vor zwei Tagen hinter mich gebracht.

Die Blutspende in Dortmund hatte zuvor telefonisch mitgeteilt, daß ein Fax mit wichtigen Informationen zur Spendezentrale in Mainz geschickt wurde.

In Mainz hat der Arzt das Fax natürlich nicht gefunden. Ich bange gerade, daß mit dem Transport alles gut geht und hoffe darauf, daß das Bluttaxi schon die richtigen Leute anrufen wird.

Nachdem ich also brav die Unmengen an Formulare dem Herrn Doktor gegeben habe, hat er mich 15 rote Aufkleber mit meinem Namen und Geburtsdatum beschriften lassen. Zudem hat er mich nach meiner Blutgruppe gefragt. Zum Glück wußte ich sie, aber was wäre, wenn ich ihm die falsche genannt hätte? Ist doch deren Job, das zu testen und so lange dauert der Blutgruppentest ja auch nicht.
Die Schwester, zu der ich zum Hb-Wert messen kam, hat meine schönen Aufkleber dann in den Müll geworfen und vorgedruckte Barcodes draufgeklebt - hab ich schon erwähnt, daß ich mir etwas Sorgen um mein Blut mache?

Jedenfalls habe ich mich sehr über meinen Hb von 14,4 gefreut - sonst hab ich immer 13 irgendwas. Die Eisentherapie hat geholfen!

Witzigerweise wollte mich die Schwester nach dem Spenden 30 min festhalten, weil ich ja Patientin sei und nicht normale Spenderin. Den Unterschied hab ich nur halb verstanden - ein halber Liter Blut ist ein halber Liter Blut. Erst auf eigenes Risiko durfte ich ufstehen und gehen (natürlich war ich mal wieder knapp dran, hatte einen Termin auf der Arbeit und keine Zeit, 30 min da zu sitzen).

So weit, so gut. Die nächste Spende ist dann in 5 Tagen. Ich halte mich an meinen Kräuterblutsaft, versuche Kaffee zu minimieren und vertraue jetzt mal den Ärzten, das vernünftig hinzukriegen.

Freitag, 6. Mai 2011

Minus 19 Tage - das Schlimmste ist, wenn...

... ich immer und immer wieder zu sagen habe: "Nein, da kann ich nicht!"

Vor ein paar Tagen kam ein Arbeitskollege und sagte:
"Hey Sim, im Juni in Karslruhe ist wieder dieses geniale Festival. Kommst du mit?"
"Nein, sorry, da bin ich nicht da."
"Ach ja, stimmt, hab ich vergessen!"

"Hey Sim, warum kommst du denn dieses Jahr nicht zu Folk im Schloßhof? Das wird bestimmt wieder genial!"
"Nein, sorry, da bin ich nicht da."
"Ach ja, stimmt, hatte ich vergessen. Aber alles Gute für die OP."

"Hey Sim, wir möchten bald ein tolles Mega-Menü kochen, zu jedem Gang einen eigens ausgesuchten Wein - irgendwann Juni oder Juli."
"Nein, sorry, da bin ich nicht da."
"Oh, dann schon? Ach so. Schade."

NEIN SORRY DA BIN ICH NICHT DAAAAA!! Ich - bin - nicht - da!! Ich weiß ja, daß die Leute in meinem Umfeld da nix dafür können und ich freu mich ja sehr, wenn sie mich einladen - normalerweise.
Gerade aber hab ich das Gefühl, daß ich bei dem nächsten "Kommst du mit, wir gehen da und dort hin und feiern wie'd Sau!" komplett austicke. Es fällt mir schwer genug, mich damit abzufinden, drei Monate abseits meiner Sozialkontakte zu sein und jedesmal, wenn ich mich jemand einlädt, kommt es mir so vor, als würde das Leben mir diese Tatsache nochmal extra unter die Nase reiben.
Hoffentlich hoffentlich bin ich bald weg, damit ich wenigstens nicht mehr mitkriege, was ich verpasse.

Mädels, es bedeutet mir sehr viel, daß ihr mich alle besuchen kommen wollt! Ihr seid das Beste, was mir passieren kann und ich weiß Eure Unterstützung sehr zu unterschätzen.

Nachtrag:
Juhuu, seid gestern steht das Draiser Erdbeerhäuschen! Ich hatte schon die Befürchtung, den Sommer über mit sauren fränkischen Winz-Erdbeeren überstehen zu müssen (no offense...), aber zum Glück gibt es kurz vor OP-Termin große, leckere, saftige, süße Mainzer Erdbeeren - die Besten! *mjam* Vielleicht hab ich auch noch die Zeit und Muße, Erdbeermarmelade einzukochen. Eins steht jedenfalls fest: 19 Tage bis zur OP heißt 19 Erdbeerschälchen zum Verputzen!

Montag, 2. Mai 2011

Drei Wochen - OP-Vorbereitungen

Die Organisiererei nimmt kein Ende!

Zum Glück hat mich doch nicht die Rüsselseuche befallen, sondern nur eine normale Erkältung.
Den Eigenblutspendetermin habe ich verschoben. Jetzt steht allerdings der 2. Spendetermin auf der Kippe, weil bis zur OP nicht viel Zeit ist. Der HB-Wert wird zeigen, ob ich spenden kann oder nicht. Die Tage besorge ich mir noch Kräuterblutsaft aus dem Reformhaus.

Desweiteren hatte ich heute einen wahren "Ich will alles geklärt haben!"-Wahntag:




  • Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Anfahrt mit Öffentlichen - ausgenommen 10% Eigenanteil. Hurra! Mit der KK ist auch abgeklärt, daß ich einen Tag vorher anreise und nicht nach Dortmund, sondern nach Essen.


  • Die Zugfahrkarte habe ich daraufhin gleich besorgt.


  • Die Vorstellung die Nacht vor der Einlieferung alleine in einem unpersönlichen Hotelzimmer zu verbringen fand ich sehr gruselig. Deswegen habe ich mich bei einem Freund in Essen einquartiert zur präoperativen Übernachtung quasi ;-).


  • Und meine Mutter bekommt einen Blumenstrauß zum Muttertag am Sonntag geschickt.


  • Und ich habe mir ein Faxgerät in der Klinik in Dortmund organisiert, um die Krankmeldung auf die Arbeit zu faxen.


  • Im "Dortmund"-Ordner gibt es jetzt auch eine Telefonliste.


  • Was bleibt noch zu tun: einen Hausarzt bei meiner Mutter hab ich schon (meinen alten Kinderarzt, den Herrn Pelka. Ich freu mich schon darauf, ihn wieder zu sehen). Aber ein vernünftiger Vor-Ort-Orthopäde fehlt noch.


  • Auf der Arbeit gibt es auch viel zu tun; plötzlich hat jedes Projekt die gleiche Deadline. Aber das hat auch sein Gutes...


Jetzt geht es erstmal zum Abendessen nach Darmstadt zu einer Freundin. Vielleicht kann ich sie überreden, nochmal mit mir Wii zu spielen. Ich hab letztes Mal mit viel Freude ganz viele Vögel geschreddert, die doch sanft in ihr Nest gleiten sollten. Dafür gab's aber auch einen argen Muskelkater in den Armen.