Sonntag, 15. Februar 2009

Kulinarisches

Sonntagsbetrachtungen zum Essen

Die Restaurantwahl
In seinem Blog auf Zeit Online erzählt Vincent Klink vom Restaurant Wielandshöhe in Stuttgart von seinen Problemen mit den Bewertungskriterien des Michelin Restaurantführers 2009. Man würde da nur nach der aktuellen Mode bewerten, experimentelle Jungköche vor den Kopf stoßen und und und...
Er schlägt deswegen ein anderes Bewertungssystem vor. Auf ihrer Homepage präsentiert das Gourmentmagazin Effilee ausgezeichnete Restaurants in bezahlbarer Preisklasse (3 Gänge für 30 Euro ohne Getränke). Die Homepage ist sicherlich einen Besuch wert, denn neben neuen Restaurantstipps findet man Fachhinweise, leckere Rezepte, Berichte und vieles mehr.



Trotzdem muß ich sagen, daß diese ganze fancy Sterneköchewelt mit ihren Bewertungen und Auszeichnungen für mich ziemlich irrelevant ist.
Molekulare Küche macht zwar wirklich viel Spaß und ist sehr fantasievoll, aber die Preise, die dafür verlangt werden, sind einfach nicht mehr haltbar. Da werden Molekulare-Cocktailsets im dreistelligen Bereich angeboten, die Chemikalien enthalten, die im Einkauf 15 Euro kosten und bei mir im Labor rumstehen.

Jedenfalls, wenn ich abends nach der Arbeit mir beim Thaiexpress für 6, 7 Euro ein Abendessen hole, dann ist es zwar ein fettiges Fertiggericht, aber es ist nicht schlecht und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.
Für 12 Euro bekomme ich in dem gehobenen Thairestaurant Ban Thai dafür ein sehr leckeres Essen, was den doppelt do hohen Preis sicherlich rechtfertigt.
In den Preisklassen darüber ist das meiner Ansicht nach nicht mehr der Fall. Der Preisaufschlag für höherqualitatives Essen steigt eher exponentiell und ich kann mich auch nicht mehr darauf verlassen, daß ich für 10 Euro mehr deutlich bessere Menüs serviert bekomme.

Die Mensa
Am Freitag fand die Absolventenfeier (Bericht folgt sobald die Bilder auf der Uni-Seite bereit stehen) und als Abendessen nach den ganzen Feierlichkeiten servierte der Ulmer Mensabetrieb ein mediterranes Büffet. Während meine Kommilitonen und ich ob der Speisen die Augen verdrehten, fanden es die Eltern allesamt recht schmackhaft. Da wir schon seit Jahren tagtäglich die gleiche Salatsauce, die gleiche Nudelsauce, die gleiche Lasagne mit ihrer Lasagnefertigwürze gegessen hatten, konnten wir es einfach nicht mehr sehen.



Unsere Eltern hingegen, denen diese Schicksal erspart blieb, hatten einen objektiveren Blick auf das ganze und waren, wie gesagt, durchaus positiv überrascht.
Deswegen an dieser Stelle mein Appell an die Ulmer und vor allem an die Mainzer Mensa: Bitte bitte wechselt mal euer Salatsoßen! Liebe Mensa Mainz, ich kann nicht die nächsten drei Jahre nur zwischen Blattsalat und Krautsalat und zwischen Joghurt- oder Kräutersalatsoße wählen! Einfach ein bißchen Senf dazu oder mal einen anderen Essig, das wäre sehr hilfreich!

Lebensmittel im Einkauf
Ja, und dieses leidige Thema. Mal wieder gab es eine Umfrage bezüglich der "Gesundheit" bestimmter Produkte. Ich war jetzt öfter aus Bequemlichkeitsgründen nicht beim Discounter und habe mal in anderen Supermärkten die Augen offen gehalten. Man wird wirklich nach Strich und Faden an der Nase herumgeführt.
Ein Beispiel ist diese Extenden Shelf Life Milch, die im Kühlregal steht. Das ist eine Mischung aus H- und Frischmilch, deren Pasteurisierungstemperatur wenige Grade unter der von H-Milch liegt. Verkauft wird sie aber wie frische Milch, die einfach, wie durch ein Wunder, länger haltbar ist.
Ich kaufe diese Milch auch, obwohl die hohe Temperatur wohl den Großteil an Vitaminen zerstört hat, einfach weil länger haltbare Milch in einem Studentensinglehaushalt deutlich mehr Sinn macht. Aber ich hätte gerne, daß so etwas auf der Milchtüte vermerkt ist und ich nicht für dumm verkauft werde.
Solche Beispiele gibt es viele und sie gelten bei weitem nicht nur für Nicht-Discountermärkte.
Ich versuche, möglichst "naturnahe" Lebensmittel (allein schon dieses Wort - Lebensmittel sollten doch eigentlich immer natürlich sein!) zu kaufen, wie Joghurt, Milch, Obst und Gemüse anstatt TK-Nudeln-mit-Hühnchen-an-Gemüse-mit-süßsaurer-Soße-in-fünf-Minuten-fertig.

Ich sag's euch, in einigen Jahren bin ich Selbstversorger mit ein, zwei Hühnchen, Schafen und nem Gemüsebeet. Der Kaffeebaum ist ja schon da.




Samstag, 14. Februar 2009

Clubbing

Red Cat, Mainz



Am Mittwoch stand ein Besuch beim Red Cat Club in der Mainzer Innenstadt an. Die Preise für den Eintritt (nämlich kein Eintrittsgeld!) und für die Getränke sorgten für den ersten positiven Eindruck.
Der Club selber besteht aus meheren Räumen in einem alten Gewölbekeller mit Rauhputzwänden. An deren Seiten stehen alte Sofas und rote Lampenschirme. Das ganze wirkt sehr Neunziger und wenn ich annehmen würde, daß der Club vor 10 Jahren auch nicht anders aussah, könnte man fast retro-90er sagen.
Das Ambiente ist sehr hübsch, die Bar (siehe Photo) wurde liebevoll umschmückt und eine hohe Anzahl an Emos mit Haarsträhne über dem einen Auge und Karottenjeans dekorieren die Loungebereiche.



Die Musik war als New Post Indie angegeben (was auch immer das genau sein sollte) und war eine wahre Wohltat gegenüber den abgeschmackten Klischee-Indierocksongs der Ulmer Rockbar. Vielen Dank, daß ihr ein Stück von der neuen Franz Ferdinand gespielt habt. Hat mich sehr gefreut!

Gegen 11 Uhr abends sind wir im Red Cat angekommen und es waren durchaus einige Leute da. Gegen 1 Uhr Nachts hatte sich bereits (an einem Mittwoch) eine Schlange vor dem Club gebildet. Donnerstags muß es wohl noch voller sein. Ich wurde darüber informiert, daß dies wohl die leiseste Club-Warteschlange Deutschlands wäre. Das Red Car liegt mitten in einem Wohngebiet und alle paar Minuten laufen die Securities an den Leuten vorbei und dem Zeigefinger an den Lippen und intonieren und respektvolles "Shhhhh!".



Fazit: der Club ist liebevoll eingerichtet, wenn auch etwas versifft, die Preise sind absolut studententauglich, es ist ne Menge los und die Mucke ist auch hörbar.

Ohrwurm des Abends: Too Much von Bonaparte.

Samstag, 7. Februar 2009

Rooming



Grünzeug und Viechzeug und Trinkzeug

Beim Umzug sind doch ein paar Pflänzchen eingegangen (meine Chili *schnüf* das "du hast nur häßliches Grünzeug bei dir stehen also schenk ich dir mal was in Hydro" von meinem Paps *auch schnüff*), also hab ich mich heute auf den Weg ins Pflanzencenter gemacht.
Diese Angeber, mit Bambuskletterparadies für Kids und Bambus-über-drei-Etagen-Wasserfall in der Eingangshalle. Ich hab mich fast gewundert, daß es keine Bambusrolltreppe gab.
Jedenfalls war die Auswahl doch ziemlich groß und nachdem ich Hannes mit einer 1-Euro-hauptsache-es-blüht-rosa-Blume zufrieden gestellt hatte, konnte ich in Ruhe stöbern.
Meine zwei Haupterrungenschaften:

- eine tropische Regenwaldkelchblume, in der sich das Wasser sammelt und damit zum idealen Ort für die Eiablage von Pfeilgiftfröschen wird. Ok, in meinem Zimmer leben keine Pfeilgiftfrösche (hoffentlich?!), aber die theoretisch Möglichkeit allein ist schon cool.

- Ein kleines Pflänzchen Caffea arabica! Wenn ich vom Weltmarkt unabhängig bin (natürlich mit Bio- und Transfairsiegel!), sag ich Bescheid! ;-)



Curie hat eine Gemüseknabberstange bekommen. Sie war heute den ganzen Tag wach. Der Winterschlaf ist wohl bald zu Ende. Und die Pappe hat geholfen. Ich konnte heute nur eine kleine Ecke im Käfig sauber machen und alles war gut. Braves sauberes Streifenhörnchen... *tätschel*
Photo, CG, gibt's, wenn meine Digicam nach 6 Monaten ihren Akku wieder aufegeladen hat. aber immerhin hab ich die Ladestation hewute wieder ausgegraben und installiert.

Zu guter Letzt möchte ich noch die Weinempfehlung des, naja, eigentlich Jahres aussprechen:

BREE Wein vom Peter Mertes aus der Pfalz. Wahlweise als Chardonnay oder als Merlot in einer megaschicken Flasche, super lecker und für gerade mal zwei fuffzich unschlagbar! Unbedingt ausprobieren. Auch wenn ich dabei ab und zu doch mal an Bree Van de Kamp aus Desperate Housewives denken muß.

Schönen Abend!